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Der Horn-Effekt bei der Bewertung von offenen Fragen

Bei der Beurteilung von Prüfungskandidatinnen und -kandidaten bemühen sich die Prüfenden um Objektivität. Aber wussten Sie, dass es eine Falle gibt, die Horn-Effekt genannt wird? Sie kann unser Urteil auf der Grundlage eines negativen Eindrucks von einem Prüfungsteilnehmenden beeinflussen. In diesem Artikel werden wir uns mit dieser kognitiven Falle befassen und untersuchen, wie wir diese umgehen können.

Was genau ist der Horn-Effekt?

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie sich als Prüfer*in unbewusst von Ihrem Gesamteindruck von einem Prüfling beeinflussen lassen? Dann kennen Sie vielleicht den Horn-Effekt. Dieser Effekt tritt auf, wenn das Gesamturteil über eine Kandidatin oder einen Kandidaten, welches in der Regel auf früheren Leistungen oder Eindrücken beruht, die Bewertung einzelner Testfragen negativ beeinflusst. Dies kann zu unfairen Bewertungen und einer verzerrten Sicht auf die tatsächlichen Kenntnisse und Fähigkeiten des Prüflings führen.

Wussten Sie, dass der Halo-Effekt das Gegenstück zum Horn-Effekt ist?

Wie können wir den Horn-Effekt verhindern?

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Beurteilung ist, dass die Bewertung fair und objektiv verläuft. Die folgenden Tipps können helfen, den Horn-Effekt zu reduzieren.

Tipp 1: Seien Sie sich des Horn-Effekts bewusst

Der erste Schritt zur Vermeidung des Horn-Effekts besteht darin, sich dieses Phänomens bewusst zu sein. Denken Sie daran, dass Ihre Meinung über einen Prüfling Ihre Bewertung beeinflussen kann, und versuchen Sie, objektiv zu bleiben. Fragen Sie sich selbst: Beurteile ich diese offene Frage wirklich auf der Grundlage der gegebenen Antwort, oder lasse ich mich von meinem allgemeinen Eindruck des Prüflings beeinflussen?

Tipp 2: Verwenden Sie objektive Bewertungskriterien

Um den Horn-Effekt zu minimieren, ist es wichtig, bei der Bewertung offener Fragen objektive Bewertungskriterien zu verwenden. Legen Sie klare und transparente Richtlinien fest, die beschreiben, was eine gute Antwort ist und wie die Punkte vergeben werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass Ihr Urteil über den Prüfling die Bewertung beeinflusst.

Tipp 3: Entscheiden Sie sich für eine segmentierte Bewertung

Indem Sie die Bewertung offener Fragen auf mehrere Bewerter*innen aufteilen, können Sie dem Horn-Effekt zusätzlich entgegenwirken. Diese segmentierte Bewertung verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein negatives Gesamturteil auf die Punktzahl eines Prüflings auswirkt. Mit Hilfe einer zuverlässigen digitalen Prüfungssoftware können Sie den Bewerter*innen die Möglichkeit geben, anonym zu arbeiten, so dass sie sich ausschließlich auf den Inhalt der Antworten konzentrieren können.

Tipp 4: Reflektieren und evaluieren Sie Ihre Bewertung

Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Bewertungsprozess zu reflektieren. Haben Sie objektiv und fair gehandelt, oder gab es Momente, in denen Sie sich von Ihrem Gesamturteil über den Prüfling leiten ließen? Indem Sie Ihr eigenes Handeln regelmäßig überprüfen und auswerten, können Sie Ihre Beurteilungskompetenz verbessern und den Horn-Effekt verringern.

Fazit

Der Horn-Effekt ist nur einer von vielen Faktoren, die bei der Bewertung von Prüfungen zu berücksichtigen sind. Es ist immer wichtig, ein transparentes und faires Bewertungsverfahren anzustreben, das möglichst nicht durch subjektive Einflüsse positiv oder negativ beeinflusst wird.

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