Insbesondere in den letzten Jahren hat sich die Digitalisierung im Bereich Bildung und Prüfungen rasant entwickelt. Prüfungen werden nicht nur online durchgeführt, sondern auch mittels Proctoring-Lösungen online beaufsichtigt. Mit der Umstellung auf Online-Prüfungen haben sich aber auch neue Möglichkeiten ergeben, bei Prüfungen zu betrügen. Sind Online-Prüfungen anfälliger für Betrug? Und wie kann man Betrug bei Online-Prüfungen verhindern?
Betrug bei Prüfungen gab es schon immer. Einige Teilnehmer innen werden immer nach Möglichkeiten suchen bei Prüfungen zu schummeln und entwickeln dafür immer wieder ausgefallene Ideen. Wir unterscheiden die folgenden Arten von Betrug:
Der/ die Teilnehmende öffnet einen zusätzlichen Browser oder Tab, um die Antworten im Internet nachzuschlagen. Verwenden Sie eine Lockdown-Funktionalität für den Browser bei geöffneter Prüfung , um dieses unerwünschte Verhalten zu verhindern (siehe Maßnahmen).
Beim Online-Proctoring werden die Prüfungsteilnehmenden automatisiert oder live digital beaufsichtigt. Durch den Einsatz von Identitätslösungen und permanentem Beaufsichtigen vermeiden Sie, dass sich eine andere Person als die des Prüflings ausgibt und für diesen die Prüfung schreibt.
Der Umgebungsscan ist ein Bestandteil von Online-Proctoring-Lösungen. Hierbei wird eine Kamera eingesetzt, um die Umgebung des/ der Teilnehmenden aufzunehmen. So soll vermieden werden, dass ein Tablet oder ein mobiles Gerät versteckt sind, auf dem Informationen nachgeschlagen werden können. Der Umgebungsscan kann permanent oder punktuell bei Bedarf auf Anforderung aktiviert werden.
Über den Kopfhörer, oder s.g. „Knopf im Ohr“ können beispielsweise Antworten auf die Prüfungsfragen eingeflüstert oder eine Aufnahme von Lernmaterialien abgespielt werden. Durch die Aufnahme von Umgebungsgeräuschen können beispielsweise „Selbstgespräche“ des Teilnehmenden erfasst werden.
In dem Raum, in dem die Prüfung stattfindet, befindet sich eine weitere Person. Die zweite Person kann bei der Prüfung unterstützen und somit den Verlauf der Prüfung und das Prüfungsergebnis beeinflussen. Durch die Erfassung der Umgebungsgeräusche, den Umgebungsscan und ggfls. die Erfassung eines zweiten Gesichts kann entsprechend gegengesteuert werden.
Der/die Prüfungsteilnehmende hat ein Buch, einen Spickzettel oder ähnliches in greifbarer Nähe. Die Tarnung wird dabei immer ausgefeilter. Hier unterstützten der Umgebungsscan sowie das Erfassen der Kopfbewegung die Erkennung von abweichendem Verhalten während der Prüfung.
Zusammenfassend gibt es mehrere Maßnahmen, die Sie gegen Prüfungs-Betrug ergreifen können. Einige Beispiele sind:
Beachten Sie, dass beim Online-Proctoring personenbezogene Daten, beispielsweise bei Videoaufnahmen, erhoben werden. Folglich muss die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) berücksichtigt und eingehalten werden. Erfahren Sie jetzt mehr über Online-Proctoring und Datenschutz.
Haben Sie Fragen zu digitalen Prüfungen und Online-Proctoring? Wenn ja, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir haben mehr als 30 Jahren Erfahrung im Bereich Online-Prüfungen und haben bereits vielen Institutionen auf ihrem Weg geholfen.