Wir haben es alle schon erlebt: Der Tag der Prüfung ist gekommen. Der Zug ist verspätet, aber Sie kommen gerade noch rechtzeitig am Prüfungsort an. Sie betreten den Prüfungssaal und spüren die Anspannung um sich herum. Nicht nur die ungewohnte Umgebung und die Geräusche, sondern auch die Aufsichtspersonen, die Sie beobachten, machen Sie leicht nervös. Wie komfortabel und angenehm sind dagegen digitale Prüfungen, die orts- und zeitunabhängig sind sowie für die Integrität der Prüfungen sorgen.
Online Proctoring ermöglicht es, Prüfungen überall und jederzeit durch Fernbeaufsichtigung abzulegen. Voraussetzung ist eine stabile Internetverbindung. Vor der Prüfung muss der Prüfungsteilnehmende immer erst sein Einverständnis für die Erhebung und Speicherung von Daten geben.
Es gibt drei Formen des Online Proctorings. Welche Variante und Begleitmöglichkeiten zum Einsatz kommen, hängt vom (wissenschaftlichen oder beruflichen) Wert der Prüfung und den Bedürfnissen der Benutzer*innen ab.
Das Live Proctoring eines Prüflings erfolgt in Echtzeit über eine Tonaufzeichnung, Zugang zum Bildschirm, eine Webcam und/oder ein Mobiltelefon. Die Aufsichtsperson (Proctor) kann die Kandidat*innen direkt korrigieren oder eingreifen, falls erforderlich und gewünscht.
Nachdem die Prüfung stattgefunden hat, kann der/die Prüfende den gesamten Prüfungsverlauf nachvollziehen. Dazu gehört eine Aufzeichnung des Computerbildschirms ebenso wie die Umgebung, in der sich der Prüfling während der Prüfung befunden hat. Denken Sie z.B. an den Prüfungsraum, die Umgebungsgeräusche und/oder das Verhalten des Prüflings während der Prüfung.
Die Beaufsichtigung erfolgt während der Prüfung durch eine Softwarelösung, die Vorfälle wie abnormales Verhalten oder Geräusche aus der Umgebung identifiziert. Auf dieser Grundlage kann die Kontrollperson anschließend einen möglichen Betrug feststellen.
Betrugsprävention spielt bei Prüfungen im Allgemeinen und somit auch bei der Online-Prüfung eine wichtige Rolle. Sie betrifft sowohl den Identitätsbetrug als auch den Betrug mit Hilfsmitteln. Um einen Identitätsbetrug vorzubeugen, sind die elektronische Identifizierung und Authentifizierung und die Tastatureingabe probate Mittel. Um einen Betrug durch unerlaubte Hilfsmittel festzustellen, wird der Prüfungsraum durch den Einsatz einer Webcam (oder Handykamera) und einer Bildschirmaufnahme beaufsichtigt. Durch die fortschreitende Technik wird es auch in Zukunft immer mehr Wege geben, Betrug in Prüfungen festzustellen oder gar direkt zu verhindern.
Es gibt viele Innovationen im Bereich der digitalen Prüfungen. Es ist nicht undenkbar, dass technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz und virtuelle Realität in (naher) Zukunft zu den verschiedenen Formen und Phasen der Prüfungsabwicklung (Abnahme, Beaufsichtigung, Korrektur) beitragen werden. Man denke nur an die automatische Korrektur offener Fragen oder das Testen der eigenen Fähigkeiten in einer Virtual-Reality-Umgebung. Im Moment ist dies nicht nur kostspielig, sondern steckt auch noch in den technologischen Kinderschuhen.
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