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Entwicklung einer Lernziel adäquaten Prüfung

Welche Prüfungsform ist am besten geeignet? Welche Prüfungsfragen prüfen die vorgegebenen Lernziele am besten? Wo und wann findet die Prüfung statt? All dies sind Aspekte, die bei der Entwicklung einer Prüfung eine Rolle spielen. Das Wichtigste dabei ist, dass die Prüfungen qualitativ dem Anspruch für die Ausbildung und die Prüfungsergebnisse angemessen sind, da sie der Maßstab für erlangtes Wissen und ausschlaggebend für den Werteerhalt der Abschlüsse sind.

Prozess der Prüfungserstellung

Im ersten Schritt müssen die Hauptakteure für die Entwicklung einer Prüfung definiert werden. Im Allgemeinen spielen die folgenden Aspekte eine Rolle, wenn Sie entscheiden müssen, wen Sie zu welchem Zeitpunkt in den Prozess der Prüfungserstellung einbeziehen:

  • Effizientes und schnelles Arbeiten zu möglichst geringen Kosten
  • Genug, aber nicht zu viele Kontrollprüfungen bzw. Freigabeschleifen
  • Prüfungen für einen Beruf oder eine Berufsgruppe sollten im Einklang mit der beruflichen Praxis sein
  • Unterstützung der Interessenvertreter gewinnen
  • Wer sind die fachlichen Inhaltsgeber und wer sind die prüfungsformalen Verantwortlichen?

Wir unterscheiden zwei Phasen bei der Prüfungserstellung: Prüfungsentwicklung oder -design und Prüfungsfreigabe. Dieser Blog beschränkt sich auf die Prüfungsentwicklung. Weitere Prüfungsaspekte können Sie in anderen Blogartikeln lesen.

Die Prüfungsentwicklung

Bei vielen Prüfungsinstitutionen erstellt der Inhaltsexperte oder -expertin auf der Grundlage der eigenen Berufserfahrung bzw. Fachwissens den Prüfungsinhalt der sich an den Lernzielen und Lehrinhalten orientiert und diese optimal widerspiegeln muss. Aufgrund der eigenen Expertise ist beispielsweise bekannt, welche Fehler in der Praxis am häufigsten gemacht werden. So können unterschiedliche Fragenformen zu bestimmten Themenkomplexen unterschiedliche Ergebnisse liefern. Aus diesem Grund sollte die Frageform dem jeweiligen Themenumfeld angemessen sein. Dadurch wird sichergestellt, dass die Prüfung die relevanten Lerninhalte optimal abdeckt. Bei Einleitungskursen oder Allgemeinwissen schreibt hingegen oft ein(e) Bildungs-, Prüfungs- oder Sprachexperte/in die Prüfungsfragen.

Beide Optionen sind natürlich möglich. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass ein Bildungs-, Prüfungs- oder Sprachexperte bzw. -expertin nie so fundiertes Wissen hat wie jemand mit praktischer Erfahrung in einem bestimmten Beruf.


Die meisten Prüfungsinstitutionen arbeiten mit Inhaltsexperten und -expertinnen zusammen.

Die Vorteile der Arbeit mit einer Arbeitsgruppe

Arbeitsgruppen werden häufig für komplexe Kurse und Lerninhalte eingesetzt. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus einer Reihe von Inhaltsexperten und -expertinnen in Zusammenarbeit mit einem/r Prüfungsexperten/in zusammen. Dadurch wird sowohl die inhaltliche als auch die formale Qualität der Prüfung sichergestellt. Bevor die Prüfungsfragen in den Frage-Pool aufgenommen werden, haben sie bereits verschiedene Qualitätschecks durchlaufen. Sie können davon ausgehen, dass die meisten Fehler dann bereits beseitigt sind. Hinzu kommt, dass alle relevanten Aspekte von unterschiedlichen Beteiligten in die Erstellung der Prüfungsfragen eingeflossen sind.

Ein weiterer Vorteil einer Arbeitsgruppe gegenüber einer einzelnen prüfungsentwickelnden Person ist der Grad der Akzeptanz, den die entwickelte Prüfung bei den Beteiligten schafft: Es ist oft einfacher, Prüfungen und Prüfungsergebnisse zu akzeptieren, wenn man weiß, dass eine Gruppe von Experten und Expertinnen an ihrer Entwicklung beteiligt war.

Bevor eine Arbeitsgruppe zusammengestellt werden kann, müssen ein paar wichtige Bedingungen erfüllt sein:

  • Die geltenden Rahmenbedingungen müssen klar definiert sein und die Gruppe muss konstruktiv und zielgerichtet zusammenarbeiten.
  • Die Mitglieder von Arbeitsgruppen müssen für die kooperative Zusammenarbeit und Abstimmung verfügbar sein. Andernfalls wird das Ziel – rechtzeitig qualitativ hochwertige Prüfungen fertig zu stellen – nicht erreicht.

Fazit

Grundsätzlich ist die Entscheidung neben einem Inhaltsexperten bzw. eine -expertin auch einen Experten bzw. eine Expertin für formale Prüfungsaufbau und Fragetechniken zu involvieren sinnvoll. Nicht nur wegen des Fachwissens, sondern auch wegen der Akzeptanz, die bei den Beteiligten entsteht. Im Falle umfangreicher Kurse sollten Sie Arbeitsgruppen einrichten, Allerdings nur wenn die Bedingungen erfüllt werden können. Andernfalls ist der Einsatz von einzelnen Prüfungsentwickelnden sinnvoller. In dem Fall ist es jedoch ratsam, einen zusätzlichen Kontroll- bzw. Freigabeschritt einzubauen, bei dem die Prüfung inhaltlich kritisch kontrolliert wird.

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